11 Fragen - 11 Antworten
Alle wichtigen Lebensfragen werden durch die Märchen angesprochen - man muß nur die Symbolik entschlüsseln.
Wie sind Sie zum Märchenerzählen gekommen?
Das werde ich oft gefragt, die Antwort erfahren Sie auf der Seite über mich.
Welche Märchen erzählen Sie?
Meine Vorliebe gilt den Grimms Märchen, Keltischen Märchen und Sagen, besonders der Artussage, sowie rhythmischen Geschichten für Kinder. Ich habe auch Märchen aus anderen Kulturen im Repertoire, beispielsweise aus dem Orient, aus der indianischen Kultur und aus Afrika. Außerdem erzähle ich gerne humorvolle Geschichten und regionale Sagen.
Schreiben Sie auch selbst Geschichten?
Ich habe in meinem Repertoire auch selbst geschriebene Geschichten. Doch das ist eine Ausnahme. Ich bin keine Schriftstellerin, sondern Erzählerin und sehe meine Aufgabe darin, den bestehenden Märchenschatz unserer und anderer Kulturen zu erhalten und weiterzugeben.
Ich erzähle aber nicht nur schriftlich überlieferte Geschichten sondern, vor allem für Kinder, auch spontane, selbsterfundene. Sie werden nach dem Erzählen nicht aufgeschrieben, sondern sind für diesen Augenblick gedacht.
Wie viele Geschichten haben Sie im Repertoire?
In meinem Almanach stehen zur Zeit:
- 54 Märchen (davon 13 von mir interpretiert)
- 23 Sagen
- 28 sonstige Geschichten (davon 12 selbst geschrieben)
Zusammen also 105 Geschichten. Und es kommen immer neue hinzu!
Was kostet ein Auftritt?
Das kommt auf die Dauer der Veranstaltung und die Länge des Anfahrtsweges an. Ich berechne für eine Stunde erzählen 250,-€ zzgl. Fahrtkosten, bis 60km 0,30€, ab 60km 0,50€ pro gefahrenen Kilometer.
Für soziale Einrichtungen und andere Institutionen gibt es die Möglichkeit bei der Märchenstiftung Walter Kahn einen Antrag auf Fördergelder zu stellen.
Bei Märchenmenüs in einem Restaurant berechnet sich das Honorar pro Gast.
Wie wählen Sie Geschichten für Ihr Repertoire aus?
Wir Erzähler sagen, dass nicht wir uns die Märchen auswählen, sondern umgekehrt, dass die Märchen sich uns auswählen! Ein Kollege drückte es so aus: Die Geschichten kommen, klopfen dir auf die Schulter und sagen: Erzähl mich!
So erlebe ich das auch. Manche Geschichten verfolgen mich buchstäblich, bis ich erkenne, dass ich sie erzählen soll. Andere springen mich an
und ich weiß sofort: Diese Geschichte gehört zu mir.
Wie in einer Freundschaft entsteht im Laufe der Zeit zu den einzelnen Figuren eines Märchens eine immer stärkere Beziehung.
Wie viele Geschichten erzählen Sie an einem Abend?
Das hängt von der Veranstaltung ab. Ein Märchenabend für Erwachsene dauert in der Regel 1 bis 2 Stunden, da sind es normalerweise drei bis fünf Märchen an einem Abend. Bei Kindern ist es weniger, da ihre Konzentration meist nur knapp eine Stunde reicht.
Erzählen Sie bei einem Auftritt die ganze Zeit Geschichten?
Bei vielen Auftritten erleben die Zuhörer noch etwas über das Erzählen hinaus. Wenn ich Märchen interpretiere, dann wird nach dem Erzählen über den Märcheninhalt gesprochen. An Kleinkunstbühnen trete ich meist mit Musikern auf, die meine Geschichten musikalisch umrahmen bzw. untermalen. Beim Märchenmenü gibt es zwischen den Märchen köstliches Essen. Und auf den Märchenspaziergängen wird nach jedem Märchen durch die wunderschöne Landschaft gewandert.
Sind Märchen nicht ziemlich oberflächlich und unrealistisch?
Märchen sprechen in einer Bildsprache zu uns. Man darf sie nicht vom logischen Verstand her betrachten, sonst sind sie tatsächlich sehr fragwürdig und unrealistisch. Sie stammen aus einer Zeit, in der der Mensch die Welt noch mit dem analogen oder assoziativen Denken erlebt hat. Sobald man die Bildsprache der Märchen in unsere Alltagssprache übersetzt und damit unserem logischen Denken zugänglich macht, entdeckt man die Weisheit und Lebenshilfe im Märchen.
Diese Übersetzungsarbeit können Sie bei Märchen entdecken... oder auf meiner Märchen-CD erleben.
Warum sollen Märchen für Kinder gut sein? Sie sind grausam, diskriminierend und haben ein antiquiertes Frauenbild!
Kinder verstehen die Bildsprache der Märchen meist unmittelbar und erleben sie deshalb ganz anders als Erwachsene. Wie unsere Vorfahren nehmen Kinder die Welt noch mit dem analogen oder assoziativen Denken wahr. Dadurch ist ihnen der Zugang zu einer mythischen Zauberwelt, oder psychologisch ausgedrückt: dem kollektiven Unbewussten, noch nicht verschlossen.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in meinem Vortrag Kinder brauchen Märchen?!.
Wo erzählen Sie?
Als Märchenerzählerin bin ich überwiegend im Raum Tübingen, Reutlingen, Böblingen/Sindelfingen, Herrenberg, Calw und Horb oder Stuttgart tätig. Sie können mich aber jederzeit auch für andere Orte buchen.
Wenn Sie wissen möchten, auf welcher Art Veranstaltungen ich auftrete, dann geben Ihnen meine Referenzen einen guten Überblick.